Von Anhaftungen loskommen – oder wie ich das neue Auto beschädigte

Gerade noch berichtete ich über meine Maya-Phase. Anhaftung. Identifikation mit Äußerlichen. Ja. Meine Maya-Phase neigt sich dem Ende zu. Das kam so:

Ich parkte mit dem neuen Auto in der Arbeit in der Tiefgarage aus. Sah hier, sah dort, passte auf und guckte überall sehr gewissenhaft. Beim Zurücksetzen krachte es dennoch gewaltig. Holla. War das ein Schreck. Der Aussenspiegel hing plötzlich nur noch am Kabel. Schöne Bescherung. Die Säule. Da war eine Betonsäule. Rechte Tür, rechter vorderer Kotflügel, Seitenleisten. Alles verbeult, verkratzt. Spiegel ab. Wie war das noch?

Ich schrieb darüber, daß die Dinge, die wir erhalten, zeitlich befristete Leihgaben sind. Wir kaufen sie uns zwar rein rechtlich. Aber dem Universum gegenüber, ists eine Leihgabe. Wir haben nicht im Griff und können nicht bestimmen, wie schnell wir es wieder verlieren sollten.

So auch das Auto. Nun ists nicht weg. Es ist beschädigt. Im Wert gemindert. Einen monetären Schaden werde ich nicht haben. Das zahlt die Versicherung. Aber trotzdem war das ein großer und starker Hinweis: Du kannst es jederzeit verlieren. Du kannst es selbst zu Schrott fahren.

Der Hinweis auf Vergänglichkeit

Ich spielte zwischenzeitlich mit dem Gedanken, mir wieder ein anderes neues Auto einzutauschen. Das mache ich jetzt nicht, weils gut zu reparieren ist. Der Prozess, der in mir aber vor sich ging, war spannend. Ich löste mich innerlich von dem Auto. Ich hätte es gerne weggeben können. Jetzt ists ein hochgeschätztes Gebrauchsgut unserer Familie, das ich natürlich weiter pflegen werde. Ich bin mir aber mehr denn je bewusst, wie schnell mein Maya-Stück mich wieder verlassen kann.

Also lieber wieder weiter auf der Suche nach dem Wahren Ich bleiben bzw. wieder dazu zurückkehren. Sat Nam.

Nach oben scrollen